In meiner Familie gibt es Schicksale, die durchaus Stoff zu einer Romanvorlage bieten. Ausdrücklich möchte ich den belletristischen Ansatz betonen, es handelt sich nicht um Biografien.
Da wäre zunächst meine Großmutter Lina zu nennen, die ich nicht mehr persönlich kennenlernen durfte. In Nordhessen geboren, verschlug es sie wegen besserer Verdienstmöglichkeiten ins Ruhrgebiet. Dort erlebte sie den Krieg und erlitt noch in seinen letzten Tagen einen schweren Schicksalsschlag. Eine Frau ihrer Zeit, deren Leben aus Arbeit und Pflichterfüllung bestand.
Ein im Nachlass meiner Mutter gefundener Briefverkehr aus der Zeit von Ende 1943 bis Mitte 1947 ließ mir keine Ruhe. Einzigartiges Material, in dem mein Vater von der Westfront und aus englischer Kriegsgefangenschaft in die Heimat schreibt und die Antworten meines Großvaters. Ein Stimmungsbild, wie es persönlicher kaum sein könnte. Bilder und weitere Dokumente ergänzten den Fund. Daraus musste einfach ein Roman entstehen. Original-Zitate aus den Briefen lassen den Leser die Handlung besonders hautnah miterleben.